LWL-Klinik Dortmund
Begrenzter Wettbewerb - 1. Preis
Städtebauliche Situation und architektonische Gestalt
Der Neubau des Kranken- und Rehabilitationsgebäudes für die LWL-Klinik Dortmund bindet sich harmonisch im nördlichen Kernbereich der ehemaligen Provinzialheilanstalt Aplerbeck ein.
Er orientiert sich an der im Kernbestand vorhandenen Achse und zeichnet sich durch seine zurückhaltende Formensprache, seine integrative Ruhe und großzügige Belichtung aus.
Als abschließender Baukörper eines symmetrisch angeordneten Ensembles bildet er durch den zentral begehbaren Haupteingang für Besucher und Patienten einen attraktiven städtebaulichen Abschluss.
Der kompakte Neubau ermöglicht sowohl die Erhaltung der Parkanlage als zukünftigen Erholungs- und Freizeitraum als auch die Erweiterung der Kranken- und Rehabilitationsgebäude. Östlich, westlich und nördlich des Baus bleiben Erweiterungsflächen frei. Durch die Integration der Parkstruktur werden Außen- und Innenbereiche des Gebäudes ideal belichtet. Die Fassaden werden aus raumhohen Holzständerwänden mit Eichenverkleidung gebildet, die einen natürlichen Charakter schafft.
Raumerschliessung und funktionelle Zusammenhänge
Über den gestalteten Vorplatz erreicht der Besucher den Haupteingang und kommt zur zentralen Information in der hellen, freundlichen Eingangshalle, die sich als lichtdurchflutetes Atrium mit offenem Charakter begreift.
Hier befindet sich der Funktionsbereich, der die Doppelstationen auf allen Geschossen miteinander verknüpft.
Jede Doppelstation besteht aus 2 Halbstationen und einem mittig angeordneten Zentralbereich. Im Zentralbereich liegt der Infopoint-Pflegedienst, der den Eingang der Doppelstation gleichzeitig mit den Zugängen der Halbstationen überblicken kann.
Der Zentralbereich kann durch flexible Abtrennungen je nach Bedarf geschlossen werden um sowohl die Stationsarbeitplätze für vertrauliche Gespräche zu nutzen als auch die nächtliche Überwachung zu unterstützen.
Die Halbstationen sind jeweils um einen Lichthof gruppiert und bilden somit ein in sich erschlossenes Modul mit eigener Identität, welches umlaufen werden kann und abwechslungsreiche Raumerlebnisse für die Patienten bietet.
Die Lichthöfe innerhalb jeder Halbstation schaffen zusätzliches Tageslicht in den Gängen. Die hellen Aufenthalts- und Speiseräume mit beidseitiger Verglasung gewährleisten ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität und Übersichtlichkeit.
Durch die Orientierung in Parkrichtung und raumhohe Fenster sind alle Zimmer ideal belichtet und geben Bezug zum Außenraum. Die Patientenzimmer werden mit einer zusätzlichen außen liegenden, seitlich hinterlüfteten Glasscheibe versehen, die die Patienten vor einem Sturz aus dem Fenster schützt und guten Schallschutz bietet.
Zwischen jeweils zwei Halbstationen befinden sich großzügige Terrassen, die den Patienten - vor allem in den geschlossenen Stationen - die Verbindung zum Außenraum ermöglichen.
Zum Schutz der Patienten wird vorgeschlagen, die Terrassen mit raumhohen Glaselementen zu versehen.
Offene Fugenabstände zwischen den Glaselementen sorgen für eine angenehme Durchlüftung.
Zusätzliche Dachterrassen über dem 2.OG sind dem gesamten Haus zugeordnet.
Im hinteren Gebäudeteil befindet sich ebenerdig der Aufnahmebereich mit der nördlich liegenden Anfahrt für Rettungsfahrzeuge. Dieser ist vom Besucher- und Patienteneingang klar getrennt.
Die Bettenlifte befinden sich im Zentralbereich der Doppelstationen und sind vom Aufnahmenbereich aus erreichbar, ohne die Eingangshalle durchqueren zu müssen. Sie führen bis ins Untergeschoss, wo die Versorgungs- und Entsorgungsanbindung abgewickelt wird.
Eine Rampe im nördlichen hinteren Bereich führt direkt in den Ladehof des Untergeschosses und gewährt einen ungestörten Liegendkrankentransport im Erdgeschoss.
Haustechnik
Die Aufenthalts- und Kellerräume werden mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnungsanlagen ausgestattet. Erdkollektoren unter der Fundamentplatte bewirken einen hohen Wirkungsgrad zur Vorkonditionierung der Luftmengen.
Alle Räume mit Klimatisierungsbedarf werden klimatisiert bzw. in Abstimmung mit dem späteren Nutzer konditioniert gekühlt.
Zudem werden eine PV-Anlage zur Stromgewinnung und solarthermische Paneele auf dem begrünten Dach des Objektes vorgeschlagen.
- Standort:
- Dortmund, Deutschland
- Architektur:
- TREUSCH architecture, Wien
- Wettbewerb:
- 2012